Aus Morsch mach Neu

NUZ, 31.10.2013

Einweihung: Die einst baufällige Kirche St. Leonhard in Leibi erstrahlt nach den abgeschlossenen und rund 200000 Euro teuren Renovierungsarbeiten in neuem Glanz

Leibi. Als vor vier Jahren plötzlich der Putz von der Decke in den Al­tarraum der Kirche St. Leonhard in Leibi stürzte, war klar, dass etwas passieren muss. Eine Renovierung war dringend erforderlich. Für ins­gesamt rund 200000 Euro wurde die Kirche in den vergangenen Jahren wieder auf Vordermann gebracht. Am kommenden Sonntag feiert die Gemeinde nun beim Patrozinium in Leibi den Abschluss der Renovie­rungsarbeiten. Um 10 Uhr findet ein Festgottesdienst statt, der vom Ner­singer Viergesang mitgestaltet wird, anschließend gibt es eine Pferdeseg­nung, dann Bewirtung mit Zopf­brot, Tee und Glühwein.

Festgottesdienst am Samstag

Angefangen hatte alles mit Rissen im Mauerwerk Diese zogen sich erst außen durch das Mauerwerk, dann innen. Dann kam der Putz von der Decke. Nach einer Besichtigung durch die örtliche Kirchenverwal­tung wurde als erste Sicherungs­maßnahme zum Schutz von Priester und Kirchbesuchern in Eigenleis­tung ein engmaschiges Netz im ge­samten Deckenraum angebracht. Die anschließende Besichtigung durch Baufachleute der Diözese brachte schließlich jedoch schwere Mangel zutage.

Die gesamte Deckenfläche wurde als stark absturzgefährdet einge­stuft. Morsche Balken im Dachstuhl gefährdeten dessen Stabilität. ,,Die Balken im Dachstuhl und in den Ecken sind so morsch gewesen, dass es nur eine Frage der Zeit gewesen wäre, bis diese Balken das Gewicht nicht mehr hätten tragen können und in sich zusammengefallen wä­ren”, erklärte damals Kirchenpfle­ger Norbert Reichenberger.

Dann schritt man zur Tat. Rund 1000 Arbeitsstunden Eigenleistung steckten die Gemeindemitglieder in die Renovierung ihrer Kirche. Der marode Dachstuhl wurde mit neuen Balken ausgestattet, die Risse im Mauerwerk repariert. Den unschö­nen Ausblühungen im Sockelbe­reich wurde durch einen außenseiti­gen Lehmschlag Rechnung getragen, und die belasteten Bereiche wurden mit einem Sanierputzsys­tem versehen.

Die Farbgestaltung im Innenbe­reich wurde in einen angenomme­nen früheren Zustand versetzt. Im Deckenbereich war die teilweise ab­gelöste Boxhaut nicht mehr in einem sicheren Zustand und musste im Kirchenschiff ersetzt werden. Der Bewuchs im Außenbereich wurde stark reduziert. Die Kirche kommt nun wieder schön zur Geltung.

Darüber hinaus wurden ein Park­platz für Pfarrer Leonhard Bühler und ein Fahrradparkplatz für die Besucher geschaffen. ,,Für ein Bän­kle sind wir noch auf der Suche nach einem Baumstamm mit einer beson­deren Wuchsform”, erklärt Pfarrer Bühler.

Den größten finanziellen Anteil an den Gesamtkosten von 200.000 Euro trug mit rund 128.000 Euro die Diözese Augsburg. (az)